Komm zurück, Principessa

Komm zurück, Principessa

Teil 3

Thea hat Marius, Dora und das Grand Hotel verlassen. Sowohl sie als auch Marius, versuchen ein Leben danach in den Griff zu bekommen. Tieftraurig aber mutig, nimmt Thea die Dinge in die Hand und reist nach Italien, wo sie ihrer Passion, der Malerei, endlich Raum geben will. Währenddessen versuch Marius seiner Erschütterung zu entfliehen, indem er sich weiter in seine Arbeit stürzt. Thea erhält derweil eine Nachricht, die ihr Leben völlig auf den Kopf stellt. Als auch noch ein Unglück geschieht, werden die Karten völlig neu gemischt. Nun ist es Anton, der erkennt, wo Theas und Marius´ Bestimmung liegt. Er legt eine entscheidende Weiche um und sowohl für Thea, als auch für Marius, beginnt ein neues Kapitel.

Liebesroman

440 Seiten / Paperback
ISBN-13: 9783756234240
Verlag: Books on Demand
Sprache: Deutsch
Taschenbuch: 17,-  €
eBook: 4,99 €

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Leseproben

Die Via dello Studio war eine typisch florentinische Gasse, in einem Netz aus mehr oder weniger quaderförmig angeordneten Häusergruppen, die sich rund um die Santa Maria del Fiore drängten. Wenn man auf Höhe des Kunstfachhandels Zecchi nach Norden sah, ragte ein Stück der imposanten Fassade der Kathedrale zwischen den Häusern empor. Jetzt, am späten Nachmittag, war sie bereits beleuchtet und zog einige Touristen an, die auf die Bildschirme ihrer Handys starrten, statt sich dieses architektonische Wunderwerk einfach in Natura anzusehen. Zwischen den eng beieinanderliegenden Dachfirsten, die über die Via hinausragten, tauchte die Abendsonne den Himmel in spektakuläre Pink- und Orangetöne, durchbrochen von dunkelvioletten Wolkenfetzen. Die Weihnachtsdeko, herabregnende Lichterketten, die jetzt goldenen Lichterglitzer auf die steinernen Platten auf dem nassen Boden warfen, spannten sich zwischen den alten Hausfassaden. Thea blies die tief eingeatmete Luft langsam aus und ließ die Szenerie auf sich wirken, dann biss sie gemächlich in ein mit Schinken, Tomate und Mozzarella belegtes Baguette. Ein kleines, wohliges Geräusch entrann ihrer Kehle; sie hatte seit heute Morgen nichts mehr gegessen.

Es war jetzt früher Nachmittag. Die Sonne schien auf die flache Landschaft herab; brachliegende Felder und kahle Bäume. Die verwitterten Straßen schlängelten sich durch kleine Orte, die aus
niedrigen, alten Häusern und verwaisten Industriegebäuden bestanden. Dazwischen weitere Felder und ein unsagbar weiter, blauer Himmel. Seit dem ersten Schild, das auf Bagnarola hinwies, nahm eine ungeheure Anspannung von Marius Besitz. Ein bisher nie dagewesenes Ziehen machte sich in seiner Brust breit. Das Navi zeigte unaufhörlich an, wie klein der Abstand zwischen ihm und Thea noch war. Meter für Meter kamen sie sich näher. Der Gedanke, sie gleich tatsächlich zu sehen, zu hören – zu spüren, schien irgendwie unvorstellbar. Er sehnte sich danach, sie endlich wieder in seine Arme zu nehmen, doch er hatte auch Angst. Angst vor ihrer Reaktion, vor ihrer Antwort. Würde sie mit ihm kommen? Es wäre unerträglich, sie ein drittes Mal zu verlieren. Was sollte er dann noch tun?

Es dauerte einen Moment, bis er sich aus ihrer Umarmung löste, um sich mit den Händen durchs Gesicht zu fahren. Okay, es war Zeit mit ihr zu reden. Theas besorgtes Gesicht tastete das seine ab, sie versuchte etwas darin zu lesen, was sie irgendwie deuten konnte. Er griff nach ihrer Hand.
„Komm, Kätzchen, ich muss mit dir reden.“
Jetzt rutschte ihr das Herz in die Hose.
Oh, Scheiße, dachte sie. Was kommt jetzt?  Wenn ein Mann sagte, wir müssen reden, war es ernst. Jetzt hatte sie Angst. Sie war auf alles gefasst, nur nicht darauf, dass er sie fallenlassen würde. Dann würde sie im selben Moment tot umfallen. Mit zitternden Knien ließ sich sich von ihm weiter in den Park hineinführen. Sie gingen einige Schritte, bis er ihre Hand losließ und sich erneut über den Mund und das Kinn fuhr, während er nach den passenden Worten suchte. Als sein Blick den ihren traf, durchfuhr ihn ein Stich, denn es tat ihm unsagbar leid, wie sie sich jetzt fühlen musste. Ihr Blick verriet es, sie hatte Angst - und das hatte sie nicht verdient.
„Thea, ich muss dir etwas sagen."